Oma Rosa (2017)

Die Aufnahme dieser Serie zeigen das leere Haus meiner an Demenz erkrankten Großmutter, nachdem sie in die Obhut eines Pflegeheims gebracht wurde.

Während meiner Pause zwischen Ausbildung und Studium verbrachte ich viel Zeit bei meiner Oma „Rosa“. Wir haben gekocht, Kaffee getrunken und „gekniffelt“. Es war eine schöne Zeit mit vielen kostbarer Erinnerungen. Alles war so, wie ich es als Kind schon zu lieben wusste.

Als ich diese Arbeit begann, trug die aktuelle Firma Polaroid noch den Namen „Impossible“. Genau wie die Erinnerungen meiner Oma und später meine eigenen Erinnerungen an das Haus, beziehungsweise unsere gemeinsame Zeit, werden auch diese Aufnahmen mit der Zeit verblassen – dies ist eines der Attribute des Mediums Integralfilm und die Natur aller Dinge. Seit der Aufnahme haben sich bereits die ersten Veränderungen im Material bemerkbar gemacht. Eine Fotografie ist an sich schon gleichermaßen eine Erinnerung an das Leben (durch die Konservierung der Dinge zum Zeitpunkt der Aufnahme) und an die Vergänglichkeit im Allgemeinen (durch das Bewusstsein, dass dieser Zustand unwiederbringlich der Vergangenheit angehört). Die Dematerialisierung ist ein aktiver Prozess, der wiederum mit der Lebendigkeit und dem Kreislauf des Lebens in Verbindung gebracht werden kann. Kurz gesagt, der Integralfilm rahmt mein Konzept, aufgrund seiner Beschaffenheit und der Historie seiner üblichen Aufgaben, in beispielloser Effektivität ein.

Diese Arbeit habe ich zum ersten Mal während der Ausstellung Deutsche Sofortbildfotografie im Kunstbunker Bochum 2023 gezeigt.

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